Die Band orientiert sich am Jazz Manouche – oftmals auch Gypsy Swing oder Zigeunerjazz genannt – des legendären Hot Club de France. Daher rührt auch der Name Swing de Paris. Die wichtigsten Vertreter dieser Szene waren der Ausnahmegitarrist Django Reinhardt und der Geiger Stéphane Grappelli. Zwischen 1930 und 1950 stand aber auch der amerikanische Swing in seiner Hochblüte. Seine Einflüsse auf Swing de Paris sind unverkennbar.
Swing de Paris spielt bewusst ausgewählte Kompositionen aus vergangenen Zeiten, losgelöst jedoch aus dem engen Swing-Korsett, formal umgekrempelt und neu interpretiert. In der Musik von Swing de Paris lebt die jugendliche Frische, die Leichtigkeit und der Groove des alten Swings wieder neu auf. Damit positioniert sich Swing de Paris zwischen den reinen Swing- oder Gypsyformationen, den traditionellen und den neueren Jazzbands.
Sophie Lüssi studierte Jazzvioline bei Daniel Schenker und Pierre Blanchard an der Hochschule für Musik und Theater Zürich und nahm an Jazzworkshops mit Didier Lockwood und Paolo Fresu teil. Von 1994 bis 1999 war sie Geigerin im nationalen Symphonieorchester von Honduras. Nach dem Studium siedelte sie über nach Buenos Aires, wo sie zurzeit lebt. Neben dem Kompositionsstudium bei Daniel Montes wirkt sie in verschiedenen Jazz- und Tangoprojekten mit, so zum Beispiel als Bratschistin im Tangostreichquartett von Leonardo Ferreyra. Ausserdem gibt sie regelmässig Jazzworkshops für Streicher in Buenos Aires und in der Schweiz. Zu ihren eigenen musikalischen Projekten gehören neben Swing de Paris u. a. das Sophie Lüssi Trio (Buenos Aires), mit dem sie 2007 die CD „Bird Migration“ (UMI 2008) eingespielt hat. Auf der Suche nach neuen Klängen und Formationen für die Geige im Jazz gründete sie im Mai 2006 das Sophie Lüssi String Quartet und das Sophie Lüssi String Trio, Formationen, für die sie auch komponiert. Im März 2010 erschien die CD „To the Left and Rigth of the Ocean“ (CW 1054) mit dem String Trio und erst vor wenigen Wochen „KUL“ (CW 1057), aufgenommen mit dem String Quartet.
Mit dem gefragten und vielseitigen Gitarristen Felix Brühwiler, dem virtuosen Bassisten Claudio Strebel und dem ungemein swingenden – und singenden – Drummer David Beglinger stehen der souveränen Leaderin und Geigerin drei versierte Profis zur Seite, die ihr Handwerk an der Jazzakademie erlernt haben. Zum Auftakt des neuen JCT-Jazzjahres ist „Swing Total“ garantiert.